Black Dagger 08 - Vampirherz by J.R. Ward

Black Dagger 08 - Vampirherz by J.R. Ward

Autor:J.R. Ward [Ward, J.R.]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-10T22:00:00+00:00


14

Butch stakste über die leuchtend blauen Matten der Turnhalle, sein Ziel war eine Stahltür am gegenüberliegenden Ende mit der Aufschrift GERÄTERAUM. Die ganze Zeit, während er hinter Wrath und V herlief, hielt er Marissas kalte Hand. Er wollte ihr so gern ein paar aufmunternde Worte sagen, aber sie war viel zu klug für den Alles wird gut- Blödsinn. Fazit war doch, dass keiner wusste, was passieren würde, und sie mit falschen Beteuerungen zu beruhigen, wäre bloß wie einen Scheinwerfer auf den freien Fall zu richten, den er gleich antreten würde. V schloss die verstärkte Tür auf. Im Gänsemarsch liefen sie durch einen Dschungel von Trainingsausrüstung und Waffenschränken auf den abgetrenn209

ten Erste-Hilfe-Bereich zu. V ging voraus und machte das Licht an, die Neonröhren flackerten summend auf.

Das Zimmer sah aus wie eine Kulisse von Emergency Room, alles war weiß gefliest, hinter den Glastüren der Stahlschränke standen Fläschchen und Medikamente aufgereiht. In einer Ecke befanden sich ein Whirlpool und ein Massagetisch, daneben ein Defibrillator, aber nichts davon nahm Butch richtig wahr. Er war hauptsächlich an der Mitte des Raums interessiert, wo sich der Zauber abspielen würde: Wie auf einer Theaterbühne wartete dort eine fahrbare Liege, ein mobiler Untersuchungstisch, über dem ein Hightech-Kronleuchter hing. Und darunter befand sich – ein Abfluss im Fußboden.

Er versuchte, sich seinen eigenen Körper auf dem Tisch unter dem Leuchter vorzustellen. Und hatte das Gefühl, zu ertrinken.

Als Wrath die Tür schloss, sagte Marissa mit ausdrucksloser Stimme: »Wir hätten das bei Havers in der Klinik machen sollen.«

V schüttelte den Kopf. »Nimm das nicht persönlich, aber ich würde Butch nicht mal mit einem aufgeschürften Knie zu Havers bringen. Und je weniger Leute Bescheid wissen, desto besser.« Er ging zu der Liege und vergewisserte sich, dass die Bremse verankert war. »Außerdem bin ich ein su210

per Mediziner. Butch, runter mit den Klamotten, lass uns anfangen.«

Butch zog sich bis auf die Unterhose aus und bekam sofort Gänsehaut am ganzen Körper. »Kann man an der Temperatur in diesem Kühlschrank noch was ändern?«

»Ja.« V ging zur Wand. »Für den Anfang wollen wir es warm haben. Aber danach werde ich die Klimaanlage volle Pulle aufdrehen, und du wirst mich dafür lieben.«

Brav ging Butch zu der Liege und legte sich hin. Von oben strömte zischend mollig warme Luft herab, und er streckte die Arme nach Marissa aus. Sie machte kurz die Augen zu, dann ging sie zu ihm, und er flüchtete sich in ihre Körperwärme, hielt sie fest umklammert. Ihre Tränen flossen langsam und still, und als er mit ihr zu sprechen versuchte, schüttelte sie den Kopf.

»Würdet ihr euch am heutigen Tag zu vereinigen wünschen?«

Alle Köpfe im Raum schnellten herum. Eine winzige Gestalt in einem schwarzen Umhang war aus dem Nichts in einer Ecke aufgetaucht. Die Jung- frau der Schrift.

Butchs Herz ging wie ein Presslufthammer. Er hatte sie erst einmal gesehen, bei Wrath und Beths Trauungszeremonie, und sie war jetzt, wie sie immer gewesen war: Eine Präsenz, die es gleichzeitig 211

zu respektieren und zu fürchten galt, Fleisch gewordene Macht, eine Naturgewalt. Dann erst registrierte er, was sie gefragt hatte.

»Ich



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